Am 19.6.2023 führte die OSB Alliance gemeinsam mit ihrem Mitglied FOSSGIS e.V. einen Online-Workshop zum Thema „Einsatz von Open Source in der öffentlichen Verwaltung“ durch. Eingeladen waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltungen im Ruhrgebiet, im Schwerpunkt aus den IT-Abteilungen, des Beschaffungswesens und den Fachbereichen für Digitalisierung und Geoinformation.

Für die „Studie zum Vergleich der Sicherheit von Open Source Software und Proprietärer Software“ untersuchte Dr. Marc Ohm am Institut für Informatik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn die Fragestellung, wie die Sicherheit von Open Source und proprietärer Software bewertet und perspektivisch verbessert werden kann. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Open Source Software immer mehr an Bedeutung gewinnt und zudem proprietäre Software immer häufiger große Anteile von Open Source Code enthalten. Weil dadurch eine Trennung oder Unterscheidung der beiden Entwicklungsansätze nicht möglich ist, stellt die Studie Methoden vor, die für Open Source Software und proprietäre Software gleichermaßen gelten sollten.

Das von der OSB Alliance veröffentlichte Positionspaper „Mindestanforderungen an die Nutzung von Cloud-Angeboten durch die öffentliche Hand“ erzeugte durch konkrete praktische Handlungsempfehlungen zur Erreichung digitaler Souveränität im öffentlichen Sektor viel Aufmerksamkeit. Die Autoren des Positionspapiers präzisierten aufgrund des intensiven Austauschs mit Politik und Verwaltung das Positionspapier zur aktuell vorliegenden neuen Version und haben sich zur Working Group „Cloud“ in der OSB Alliance zusammengeschlossen, um das Thema kontinuierlich voranzutreiben.

„Freie und offene Software spielt in immer mehr gesellschaftlich relevanten Bereichen eine entscheidende Rolle und ist eine essentielle Grundlage für unsere Anforderungen in Bezug auf Offenheit, Teilhabe und Sicherheit.“ Maik Außendorf ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages für Bündnis 90/Die Grünen. Als Sprecher für Digitalpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und als Mitglied im Ausschuss für Digitalisierung und im Wirtschaftsausschuss setzt er sich dafür ein, das Potenzial der Digitalisierung in Staat und Gesellschaft bestmöglich zu nutzen und den ökologischen Umbau der Wirtschaft voranzutreiben. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, wie der Bundestag den stärkeren Einsatz von Open Source Software durch die öffentliche Hand gesetzlich verankern könnte.

Die Agentur für Sprunginnovationen (SPRIND) trägt entscheidend dazu bei, die zentralen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und nach Lösungen zu forschen. Das Konzept der SPRIND hat sich bewährt und die Open Source Business Alliance sieht die SPRIND als wichtige Ergänzung des bisherigen Transferinstrumentariums in Deutschland und begrüßt daher den aktuellen Gesetzentwurf für das SPRIND-Freiheitsgesetz, das der Bundesagentur mehr Handlungsspielraum bei den Förderentscheidungen geben soll. In einzelnen Punkten sieht die OSB Alliance beim vorliegenden Gesetzentwurf allerdings noch Verbesserungsbedarf.

Eine sichere und digital souveräne Cloud-Infrastruktur ist heute keine Idee oder Illusion mehr, sondern Realität. Und auch die Definition dieses oft verwendeten Begriffs, dass es sich um weit mehr als nur um die Einhaltung von Rechtsvorschriften handelt, setzt sich durch, oder?

Auf dem SCS Summit auf jeden Fall. Der Summit schlägt einen Bogen von der Notwendigkeit digitaler Souveränität zu Beispielen implementierter und betriebener digital-souveräner Infrastruktur. Referenten und Teilnehmer aus der öffentlichen Verwaltung, Unternehmen, Organisationen und der SCS Community kamen zusammen, um ihr Wissen, ihre Erfahrungen, Sorgen und Hoffnungen zu teilen.

Auch in diesem Jahr war die Open Source Business Alliance mit dem Sovereign Cloud Stack sowohl mit einem Stand als auch einer Podiumsdiskussion auf der Cloud Expo Europe in Frankfurt vertreten. Wie bereits im Vorjahr stellte sich heraus, dass digitale Souveränität zwar ein häufig verwendetes Schlagwort ist, jedoch selten darüber nachgedacht wird, was es tatsächlich bedeutet und welche Auswirkungen es mit sich bringt. Die Cloud Expo Europe ist ein guter Ort, um sich über Cloud-Angebote und -Services aus Deutschland und Europa zu informieren und Business-Partner zu finden. Als klassische B2B-Veranstaltung hat sie sehr gute Möglichkeiten, sich auch langfristig zu etablieren.

Am 24. Mai hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf für das neue Onlinezugangsgesetz beschlossen, der im nächsten Schritt von Bundestag und Bundesrat abgestimmt werden muss, bevor er in Kraft tritt. In dem aktuellen Gesetzentwurf finden sich gute und wichtige Punkte zu Open Source Software und der Veröffentlichung von Standards. Allerdings ist der Entwurf noch nicht präzise genug, um die angestrebten Ziele auch tatsächlich zu erreichen, und muss daher an einigen Stellen noch nachgebessert werden. In ihrer Stellungnahme hat die OSB Alliance die wichtigsten Schwachpunkte und möglichen Schlupflöcher aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge formuliert.

Natürlich wissen Sie, was der Sovereign Cloud Stack (SCS) ist und warum die OSB Alliance diesen so fördert, denn Sie sind in der Open-Source-Welt zu Hause, Sie leben und unterstützen digitale Souveränität.

Aber wissen Sie auch, welche Technologien in die Referenzimplementierung aufgenommen wurden, warum offene Standards so wichtig sind und wie der Sovereign Cloud Stack diese fördert und fordert? Kennen Sie die wichtigsten Partner und die Cloud-Service-Provider, die schon auf Basis von SCS arbeiten? Wollen Sie selbst aktiver Unterstützer des Projektes werden und davon profitieren?

Lothar Becker, Mitglied des erweiterten Vorstands der OSB Alliance

Die Landesregierung in Baden-Württemberg hat in ihrem aktuellen Koalitionsvertrag festgelegt, dass das Gesetz für den landeseigenen IT-Dienstleister BITBW (Landesoberbehörde IT Baden-Württemberg) in der laufenden Wahlperiode angepasst werden soll, damit sich die BITBW im Sinne der digitalen Souveränität als leistungsstarke IT-Dienstleisterin etablieren kann. Bei einer öffentlichen Anhörung zu diesem Thema im Landtag Baden-Württemberg nahm auch Lothar Becker als Vertreter der OSB Alliance teil und erläuterte die Bedeutung von Open Source Software für eine digital souveräne Landesverwaltung.