Die Free Software Foundation Europe (FSFE) heute ihre neue Fachpublikation „Public Money Public Code – Modernising Public Infrastructure with Free Software“. Diese Broschüre zielt darauf ab, Fragen von Entscheidungsträger*innen über die Vorteile der Nutzung und Entwicklung Freier Software für die öffentliche Verwaltung zu beantworten. Um die gewichtige Rolle, die das öffentliche Auftragswesen dabei spielt, besser zu verstehen, gibt die Broschüre einen Überblick über Projekte und Strategien der EU bezüglich Freier Software. Außerdem wird die aktuelle Gesetzeslage bei Softwarebeschaffungen genauer unter die Lupe gemommen. Die FSFE wird diese Broschüre bei den bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament verwenden, um die Abgeordneten darüber zu informieren, wie sie die Verbreitung und Entwicklung Freier Software in der öffentlichen Verwaltung beschleunigen und geeignete Rechtsvorschriften erlassen können.

Über die Broschüre

Die Broschüre untersucht die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur durch den Einsatz Freier Software aus der Perspektive von Wissenschaft, Recht, Wirtschaft und Regierung. Fachartikel, Berichte und Interviews helfen der Leser*in, die Möglichkeiten Freier Software in der öffentlichen Verwaltung zu verstehen. Für Entscheidungsträger*innen werden praktische Hinweise gegeben, Grundsteine und erste Schritte für die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur durch Freie Software zu schaffen.

Matthias Kirschner, Präsident der FSFE, erklärt: „Freie Software-Lizenzen haben sich als enorm nützlich für den öffentlichen Sektor erwiesen. Dies ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine langfristige Entwicklung basierend auf sehr positiven Erfahrungen und strategischen Überlegungen, die sich aus kritischen Fällen von „Vendor Lock-ins“ in der Vergangenheit ergeben haben. In wenigen Jahren könnten Freie-Software-Lizenzen zum Standard für öffentlich finanzierte IT-Projekte werden. Die Free Software Foundation Europe verfolgt diese Entwicklungen sehr aufmerksam und wir wollen unser Wissen einbringen, um den öffentlichen Sektor bei diesem Prozess zu unterstützen.“

Erste Schritte, um Freie-Software-Lizenzen zum Standard in öffentlich finanzierten IT-Projekten zu machen, sind in der Broschüre beschrieben. Weitere Themen sind Wettbewerb und potenziell unerwünschte Herstellerbindungen, Sicherheit, Demokratie, „Smart Cities“ und andere hochaktuelle Debatten. Sprache und verwendete Beispiele wurden speziell für Leser*innen ausgewählt, die sich für Politik und öffentliche Verwaltung interessieren. Wenn Sie interessiert sind oder eine professionelle gedruckte Ausgabe wünschen, um Ihre Argumente besser kommunizieren zu können, bestellen Sie gleich ein Exemplar:

In der Broschüre kommen führende Expert*innen aus verschiedenen IKT-Bereichen zu Wort. Dazu gehören unter anderem Francesca Bria – Chief of Technology and Digital Innovation Officer (CTIO) für die Stadt Barcelona, Prof. Dr. Simon Schlauri – Autor einer detaillierten rechtlichen Analyse über die Vorteile Freier Software für den Kanton Bern, Cedric Thomas – CEO von OW2, Matthias Stürmer – Leiter des Forschungszentrums für digitale Nachhaltigkeit an der Universität Bern und Basanta Thapa – vom Kompetenzzentrum für öffentliche IT (ÖFIT) innerhalb des Fraunhofer-Instituts für offene Kommunikationssysteme. Die Broschüre erscheint in digitaler und gedruckter Form und ist unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz veröffentlicht.

Über die Kampagne

Mit der ‚Public Money Public Code‘-Kampagne fordert die FSFE, dass öffentlich finanzierte Software, welche für den öffentlichen Sektor entwickelt wurde, unter einer Freien- und Open-Source-Software-Lizenz öffentlich zugänglich gemacht wird. Der offene Brief der Kampagne hat bisher mehr als 19.000 Unterschriften und die Unterstützung von mehr als 150 Organisationen erhalten. Wenn es sich um öffentliche Gelder handelt, sollte auch der Code öffentlich sein!