Mehr als 400 Personalverantwortliche sowie rund 4500 Open-Source-Spezialisten aus Unternehmen und Regierungsbehörden aller Größe haben sich an einer Umfrage der Linux Foundation und des IT-Jobportals Dice beteiligt.

Rund drei Viertel der Antworten kam aus Nordamerika, 8,5 Prozent aus Europa. Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse zeigen also vor allem Trends auf dem amerikanische Markt, der bisher in Sachen Open Source nicht so ausgeprägt wie der kontinentaleuropäische ist. Die Aussagen könnten also für Europa noch ausgeprägter sein.

Nach dem Befund der Umfrage wollen…

  • 59% der Personaler in den nächsten sechs Monaten Open-Source-Professionals einstellen
    (9% mehr als ein Jahr zuvor)
  • 66% erklärten, Open Source habe Vorrang vor allen anderen Stellenbesetzungen.
  • 50% aller Arbeitgeber zieht Nachweise einer Ausbildung in Open-Source-Techniken vor
  • 44% würden Bewerber mit Zertifikaten aus Kursen vorziehen

Gesucht sind vor allem DevOps und Erfahrungen in der Applikationsentwicklung. Es geht also nicht mehr so sehr darum, überhaupt Linux-Umgebungen zu betreiben, sondern mit Open-Source-Techniken zu programmieren. Open Source stößt also stärker in den Anwendungsbereich vor.

Diese Anforderung widerspiegelt sich auffallender Weise keineswegs in der Weiterqualifizierung der Open-Source-Spezialisten.

Denn die besuchen nur zu 23 Prozent Fortbildungen mit direktem Kontakt zu Ausbildern. Hingegen geben 90 Prozent an, ihr Wissen durch Lektüre (Bücher und Online) sowie kostenlose Online-Kurse aktuell zu halten. 60 Prozent nehmen auch an kostenpflichtigen Online-Kursen teil. Erstaunliche 41 Prozent bezeichnen die Beteiligung an Open-Source-Projekten aus ihr Mittel zur Fortbildung.

Cloud-Techniken bezeichnen jeweils die Hälfte der Personaler und der Professionals als wichtigstes Themengebiet.

Dann aber gehen die Ansichten weit auseinander: Die Personalverantwortlichen setzen Netzwerktechnik mit 21 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von Sicherheit (14 %) und Container (8 %). Auf Platz zwei der wichtigsten Themen der Fachleute steht hingegen Container mit 19 Prozent, Sicherheit mit 16 Prozent und Networking mit neun Prozent.

Die Knappheit von Open-Source-Spezialisten am Arbeitsmarkt hat die zu erwartende Folgen

Vier von fünf Personalverantwortlichen gibt an, die Gehälter und Zuschläge für diese Berufsgruppe erhöht, in 44 Prozent der Fälle stärker als in anderen Geschäftsbereiche. Fast genau so viel bieten flexiblere Arbeitszeiten und Heimarbeit. Alle Zahlen zeigen deutliche Steigerungen gegenüber dem Vorjahr. Ein wichtiges Ziel ist es inzwischen, dieses Fachpersonal in der Firma zu behalten.

Gehälter wichtig – aber nicht alles

Auf Seiten der Open-Source-Spezialisten hat die Hälfte der Befragten Zulagen bekommen, um sie von einem Arbeitsplatzwechsel abzuhalten. Drei Viertel haben externe Angebote erhalten. Jedem Dritten ist das Gehalt der wichtigste Punkt. Aber das ist tatsächlich die Minderheit. Denn jeder fünfte stellt die Work/Life-Balance an erste Stelle. Elf Prozent nennen die Möglichkeit, an Schulungen und Zertifizierungen teilzunehmen. Hierin bestätigt sich ein weiterer Befund der Studie: Mehr als zwei Drittel der Spezialisten erklärten, ihre Open-Source-Kenntnisse hätten ihre berufliche Karriere voran gebracht.