Der Titel des Preises soll wohl mit dem Oscar der Filmindustrie assoziieren. Aber anders als in Hollywood werden beim OSBAR, dem Open Source Business Award, nicht die Stars des letzten Jahres oder ihr Lebenswerk ausgezeichnet, sondern eher der Nachwuchs, die Leute mit neuen Ideen.  Dabei sind noch nicht einmal die Programmier-Wizards im Vorteil. Denn die Bewerber müssen nicht einmal fertige Produkte vorlegen, im Prinzip könnten es auch Ideen und Konzepte sein. Und bewerben kann sich eigentlich auch jeder, Privatpersonen, Teams, IT-Anbieter.

Nur zwei Kriterien sind relevant. Was immer eingereicht wird muss innovativ sein und Open Source. Zumindest sollte also klar sein, wie sich etwas als Open Source realisieren lässt. Damit ist die Latte für die fünfte OSBAR-Verleihung weniger hoch gelegt als in den Vorjahren. Da waren nämlich außerdem noch Umsetzbarkeit und Markttauglichkeit gefragt.

Interessenten müssen ihre Vorschläge in rund zwei Monaten eingereicht haben, nämlich bis zum 31. Oktober. Am 8. November können sie ihre Projekte auf dem Netzwerktag der OSB Alliance in Berlin präsentieren. Dann macht sich eine Jury an die Arbeit. Die Prämierung der Sieger findet im Januar 2019 auf dem Univention Summit in Bremen statt.

Die Jury besteht nicht nur aus Personen, die in der OSB Alliance aktiv sind. Für Unabhängigkeit sorgen zum Beispiel die Netzphilosophin und IT-Beraterin Leena Simon und Sabine Kahlenberg, eine Expertin für Marketing und Kommunikation im IT/B2B-Bereich. Die Jury-Mitglieder können sich schon auf einige Überraschungen gefasst machen.

In der vergangenen Jahren wurden etliche Vorschläge für Anwendungsgebiete eingereicht, die nicht gerade zu erwarten waren. Prämiert wurde beispielsweise 2015 eine Lösung zu Energieverwaltung privater Haushalte. Gewinner können die Stärken der OSB Alliance zur Weiterentwicklung, Vermarktung und Publizierung ihrer Lösungen nutzen. Einigen ist das in den letzten Jahren sehr gut gelungen. So sind zum Beispiel die einstigen Preisträger Cornelius Kölbel mit dem Produkt „privacyIDEA“ und das Projekt Zammad heute in Open-Source-Kreisen sehr bekannt und verbreitet.

Es gibt keine vergoldeten Figuren zu gewinnen und auch keine dicken Schecks, eher einen Beitrag zur Urlaubskasse. Der eigentliche Gewinn besteht in der Erfahrung, was sich dank Open Source einfacher zusammen machen lässt. Also: MIT-MACHEN!

*Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in Kelheim.