Quelle: intelliprocure.ch

In der Schweiz werden jährlich über 40 Milliarden Franken für öffentliche Beschaffungen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene ausgegeben. Das öffentliche Beschaffungswesen krankt jedoch an Intransparenz und Ineffizienz in der Vergabe. Die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit will mehr Wissen (Intelligence), Erfahrungsaustausch, Effizienz und Vernetzung in das öffentliche Beschaffungswesen bringen. Im Rahmen ihrer Forschungsinteressen analysiert die Forschungsstelle die Nachhaltigkeit der Beschaffung der öffentlichen Hand mithilfe der Simap-Daten (über 330 GB Ausschreibungsmeldungen, -Unterlagen, und Zuschläge). Diese Daten stehen nun allen Beteiligten intelligent aufbereitet und verlinkt zur Verfügung. Mittels der eigens entwickelten Applikation www.intelliprocure.ch sind die Simap-Daten von sämtlichen Beschaffungssektoren übersichtlich, interaktiv und zweckdienlich nutzbar. Die an der IT-Beschaffungskonferenz vom 29. August 2018 lancierte Plattform verspricht eine kleine Revolution – durch folgende Funktionen wird Licht ins Dunkel des Beschaffungswesens gebracht:

  1. Offene Ausschreibungen: Hintergrund-Informationen über offene Ausschreibungen
  2. Ausschreibungsrecherche: Volltextsuche und Download von Ausschreibungsunterlagen
  3. Marktanalyse: Ausschreibungen und Zuschläge nach CPV summieren und visualisieren
  4. Anbieteranalyse: Ranking der Anbieter, gefiltert nach verschiedenen Kriterien
  5. Registrierung: als Anbieter, Beschaffungsstelle oder andere Organisation

“Es ist sehr sinnvoll, dass der Simap-Datenschatz gehoben wird, die Daten veredelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.“ meint Marcel Hadorn, Rechtsanwalt und Teamleiter beim KBB (Kompetenzzentrum Beschaffungswesen des Bundes, Bundesamt für Bauten und Logistik BBL).

Die Plattform richtet sich an Beschaffungsstellen, Anbieter und weitere Organisationen (Beratungsunternehmen, Anwaltskanzleien, Ingenieur- und Architekturbüros, Verbände, Medien etc.). Die Nutzerbeiträge sind von der Organisationsgrösse abhängig (von 200.- bis 800.- CHF pro Jahr) und sichern den Unterhalt und die Weiterentwicklung der Plattform.