Die bekannten Softwaregiganten haben sich bereits in Stellung gebracht, um den boomenden Markt der Kollaborationstools unter sich aufzuteilen. Je kritischer diese Werkzeuge für Workflows, Teamarbeit und Remote-Fähigkeit werden, desto wichtiger ist aber auch deren Offenheit. „Unternehmen sollten sich deshalb nicht von der Marktmacht der Giganten blenden und sich mit leeren Versprechen abspeisen lassen“, warnt Andrea Wörrlein, Geschäftsführerin von VNC in Berlin und Verwaltungsrätin der VNC AG in Zug.

Das Bestreben der Closed-Source-Anbieter besteht unverändert darin, Kunden durch proprietäre Beschränkungen in ein Vendor-Lock-in zu zwingen. Weil der Anbieterwechsel dann erschwert ist, sind sie kaum motiviert, ihre Softwareprodukte wirklich zu verbessern, geschweige denn offen zu gestalten: viele sind von Innovationsschwäche, mangelnder Interoperabilität, undurchsichtiger Lizenzkomplexität und intransparenter Preisgestaltung geprägt.

Unternehmenskritische Anwendungen sollten offen und kontrollierbar sein

„Mit der Entscheidung für proprietäre Kollaborationsplattformen haben sich Unternehmen, Organisationen und Behörden in gefährliche Abhängigkeiten begeben“, mahnt Wörrlein, „dabei sollten gerade unternehmenskritische Anwendungen offen und kontrollierbar sein“. Immer mehr Unternehmen haben diese Notwendigkeit erkannt, kehren den Softwaregiganten deshalb den Rücken und wenden sich Open-Source-Lösungen zu. „Der Markt für Open-Source-Anwendungen boomt gerade und ist ein Indiz für diese Kehrtwende“, unterstreicht Wörrlein.

Neben einer bedingungslosen Offenheit und einer geringen TCO sprechen auch Qualitätsaspekte für den Einsatz von Open Source. Durch die Unterstützung aus der weltweiten Entwicklergemeinde erfahren Open-Source-Plattformen einen ständigen, transparenten Verbesserungsprozess, der allen Nutzern zugutekommt.

Mit Open Source die Datenhoheit behalten

Dazu kommen die nach wie vor offenen Fragen nach dem Umgang großer Software-Unternehmen mit personenbezogen Daten. Mit den Security-Richtlinien und Compliance-Vorgaben in der EU ist die Geheimniskrämerei der Closed-Source-Anbieter schließlich kaum vereinbar. Auch in diesem Punkt ist Open-Source-Software die transparente und offene Alternative.

„Mit Open Source behalten Unternehmen jederzeit die Datenhoheit und Entscheidungsfreiheit, die sie brauchen“, resümiert Andrea Wörrlein.