Compliance-Richtlinien werden von Unternehmen, Organisationen oder Behörden genutzt, um zu prüfen, ob alle verwendeten Produkte, Anwendungen, Betriebssysteme und andere Komponenten bestimmte Vorgaben erfüllen. Das Center for Internet Security (CIS) stellt dafür sogenannte CIS Benchmarks bereit. Auch der die Greenbone-Lösungen bieten seit März 2021 die Möglichkeit, die Erfüllung von CIS Benchmarks zu prüfen – mithilfe von neuen Compliance-Richtlinien.

Was versteht man aber überhaupt unter einer Compliance-Richtlinie?

Zusätzlich zu gesetzlichen Vorgaben haben Unternehmen, Organisationen und Behörden oft auch eigene Anforderungen, die für die sichere Konfiguration eines Systems erfüllt werden müssen. Solche Anforderungen können beispielsweise von einem Software- oder Anwendungshersteller für die eigenen Produkte formuliert werden, aber auch von IT-Sicherheits-Organisationen. Ziel dabei ist es, für die Informations- und Datensicherheit eines Unternehmens oder einer Behörde zu sorgen, indem die Vertraulichkeit, die Integrität, die Verfügbarkeit und die Authentizität von Informationen sichergestellt wird. Alle Vorgaben und Richtlinien, aber auch Empfehlungen, die dafür zu erfüllen sind, werden in einer Richtlinie in schriftlicher Form gebündelt.

Diese Richtlinien bilden die Grundlage für von Greenbone Networks entwickelte Compliance-Richtlinien, also für die Tests, die eine Greenbone-Lösung auf einem Zielsystem ausführt. Dabei wird für jede einzelne Anforderung oder Empfehlung ein Schwachstellentest entwickelt, der die Erfüllung jener Anforderung oder Empfehlung prüft. Alle Tests werden von Greenbone Networks zu Scan-Konfigurationen zusammengefasst. Da die Scan-Konfigurationen in diesem Fall Richtlinien von Unternehmen oder Behörden abbilden, werden sie als „Compliance-Richtlinien“ bezeichnet.

 

Beispiel: Ein Unternehmen bringt eine Richtlinie mit den folgenden Anforderungen heraus:
• Version 2 der Software A ist auf dem Zielsystem installiert
• SSH ist auf dem Zielsystem aktiviert
• Software B ist nicht auf dem Zielsystem installiert
Greenbone Networks entwickelt für jede der Anforderungen jeweils einen Schwachstellentest, der abfragt, ob die jeweilige Bedingung erfüllt ist. Die drei Tests werden dann zu einer Compliance-Richtlinie zusammengefasst, die ein Nutzer der Greenbone-Lösungen beim Ausführen eines Schwachstellenscans wählen kann. Während des Scans wird dann geprüft, ob die oben genannten Bedingungen auf dem Zielsystem erfüllt werden.

CIS Benchmarks als maßgebende Security-Richtlinien

Auch das Center for Internet Security (CIS) veröffentlich solche Security-Richtlinien: die sogenannten CIS Benchmarks. CIS ist eine im Jahr 2000 gegründete Non-Profit-Organisation, die Best Practices für die IT-Sicherheit bereitstellen, die von Regierungen, der Industrie und der Wissenschaft genutzt werden. Mit eines der größten Tätigkeitsfelder der Organisation sind die sogenannten CIS Benchmarks. Dabei handelt es sich um Handlungs- und Konfigurationsempfehlungen für zahlreiche Produkte den aus unterschiedlichsten Produktfamilien. So gibt es beispielweise CIS Benchmarks für Webbrowser wie Mozilla Firefox oder Google Chrome, für Betriebssysteme wie Betriebssysteme wie Microsoft Windows oder unterschiedliche Linux-Distributionen, aber auch für die Microsoft-Office-Produkte.

Im Gegensatz zu vielen anderen Security-Standards, die nur grundsätzliche Vorgaben bezüglich der IT-Sicherheit machen – beispielsweise, dass es ein Schwachstellenmanagement geben muss – sind die CIS Benchmarks sehr detailliert. Sie stellen Anforderungen bereit, die erfüllt werden müssen, um ein System zu härten, sprich sicherer zu machen und vor Angriffen zu schützen. Dazu können unter anderem Kriterien für Passwörter, aber auch die Vorgabe für eine bestimmte installierte Software-Version gehören.

Die CIS Benchmarks werden von CIS kostenlos als PDF zur Verfügung gestellt und ständig erweitert. Für CIS SecureSuite Member – so wie Greenbone Networks es seit 2021 ist – sind die CIS Benchmarks auch über die CIS Workbench in anderen Formaten, zum Beispiel für Microsoft Word oder Excel, verfügbar.

CIS-zertifizierte Compliance Policies bei Greenbone Networks

Wie auch bei den Security-Richtlinien anderer Unternehmen, Organisationen oder Behörden hat Greenbone Networks nun basierend auf den CIS Benchmarks eigene Compliance Policies entwickelt. Diese ermöglichen es Nutzern einer Greenbone-Lösung, ihre Netzwerke, Systeme und Anwendungen auf die Anforderungen aus den CIS Benchmarks zu überprüfen. Seit März 2021 sind mehrere Compliance Policies, die CIS Benchmarks abbilden, im Greenbone Security Feed enthalten. Und das Besondere daran: Die von Greenbone Networks entwickelten Compliance Policies sind von CIS zertifiziert! Das bedeutet, dass Nutzer sicher gehen können, dass ihr System gemäß den Härtungsempfehlungen von CIS geprüft wird.

Nutzer können nun also ihre Systeme daraufhin prüfen, ob die Vorgaben von CIS erfüllt werden. Das vereinfacht auch die Vorbereitung von Audits. Wichtige Kriterien können bereits vorab mit einem Scan durch eine Greenbone-Lösung geprüft und gegebenenfalls gefundene Schwachstellen behoben werden.

Doch bei diesen CIS-zertifizierten Compliance-Richtlinien wird es nicht bleiben. Viele weitere Policies, die CIS Benchmarks abbilden, sind bei Greenbone Networks in der Planung oder sogar bereits in der Entwicklung.