Der diese Woche veröffentlichte Bitkom Open Source Monitor 2019 belegt: Die Mehrheit der deutschen Unternehmen steht Open-Source-Software aufgeschlossen gegenüber. Dabei ist es vor allem der Mittelstand – der Motor der deutschen Wirtschaft –, der besonderes Interesse an Open Source zeigt. Das Potenzial von Open-Source-Software wird klar erkannt: Finanzielle Einsparungen durch den Wegfall von Lizenzkosten, hohe Sicherheit durch regelmäßige und zeitnahe Updates sowie die Offenheit und Flexibilität, die die entscheidenden Triebfedern für Innovationen sind, sprechen für den Open-Source-Ansatz. Woran es jedoch den mittelständischen Unternehmen mangelt, ist eine klare Vorstellung und Strategie für den konkreten Einsatz von Open Source.

Mario Ester, Director Public & Territory Sales Germany bei SUSE, erklärt, worauf das zurückzuführen ist und gibt Handlungsempfehlungen, wie diese Lücke zwischen Motivation und Umsetzung zu schließen ist:
„Der deutsche Mittelstand verhält sich aktuell Open Source gegenüber eher wie ein klassischer Konsument. Was fehlt ist eine aktive Beteiligung an den Open-Source-Projekten etwa im Bereich der Applikationsentwicklung. Dieses mangelnde Engagement wird durch eine Zahl im Studienbericht besonders deutlich: Nur etwa zwei von zehn mittelständischen Unternehmen verfügen über eine Open-Source-Strategie. Es ist im Rahmen der schnell fortschreitenden Digitalisierung wichtiger denn je, dass mittelständische Unternehmen beginnen, die Vorteile von Open-Source-Software als strategischen Faktor für Innovation zu nutzen. Moderne Technologien wie Big Data und Data Analytics, künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und Edge Computing, Container, Cloud oder DevOps sind ohne Open Source nicht denkbar. Im Mittelstand wie im Großunternehmen bildet Open-Source-Software daher die Basis für eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie. Neben der Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern ermöglicht Open Source durch seine Entwicklungsdynamik und Flexibilität das schnelle Umsetzen von Innovationen und sichert so die Wettbewerbsfähigkeit.

Open-Source-Inhalte sollten Grundlage von Lehrplänen werden

Die fehlende Strategie ist gewiss auch dem aktuellen Fachkräftemangel in der gesamten IT-Branche geschuldet. Ohne gut ausgebildete, verlässliche Mitarbeiter ist es sehr schwer, eine zukunftsfähige und nachhaltige Strategie zu entwickeln. Deutschland ist hier im Ländervergleich zwar keine Ausnahme, doch ließe sich im Bereich der Schulen und Berufsschulen, der Erwachsenenbildung und in Universitäten einiges tun, um verstärkt Open-Source-Kompetenz aufzubauen: Die IT-Ausbildung sollte daher neben den bestehenden Schwerpunkten rund um Standardprodukte vermehrt Open-Source-Inhalte zu den Grundlagen der Lehrpläne machen.

Unternehmen können sich zudem mit dem Fokus auf innovative Open-Source-Technologien und einem attraktiven Arbeitsumfeld für gut ausgebildete IT-Fachkräfte als Arbeitgeber abheben. Junge Hochschulabsolventen und Informatiker erwarten, dass sie neben den herkömmlichen IT-Themen auch auf zukunftsweisende und innovative Technologien im Arbeitsalltag treffen. Dabei eignen sich speziell kleinere Open-Source-Projekte, um den Einstieg zu erleichtern und Berührungsängste zu überwinden. Es ist höchste Zeit für einen Paradigmenwechsel im deutschen Mittelstand: Mitarbeiter benötigen Freiräume, ohne expliziten Erfolgsdruck zu experimentieren. Auch Projekte, die scheitern, können der Motor für eine stetige und produktive Weiterentwicklung sein. Innovationsprojekte ohne Leistungsdruck sind der Schlüssel für mehr Motivation bei Mitarbeitern, was wiederum den Unternehmen selbst einen Mehrwert bietet.

Unabhängige Open-Source-Anbieter bieten passgenaue Lösungen

Grundsätzlich sollten Unternehmen darauf achten, sich Unterstützung von unabhängigen Open-Source-Anbietern wie SUSE zu sichern, die über ein starkes Ökosystem verfügen. Diese können nicht nur passgenau auf die Bedürfnisse des Mittelstandes entwickelte Softwarelösungen zur Verfügung stellen, sondern sie agieren auch als Partner auf Augenhöhe und bringen für ihre Kunden Tradition und Innovation zusammen.“

Der Open Source Monitor 2019 wurde zum ersten Mal veröffentlicht. Über 800 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland wurden im Auftrag des Digitalverbands Bitkom befragt.

Sollten Sie Interesse an einem Austausch mit Mario Ester zum Thema haben, stellen wir gerne den Kontakt her.