Die Kollaborationsplattform ownCloud hat im Rahmen ihrer viertägigen Entwicklerkonferenz in Nürnberg eine Reihe von Neuentwicklungen vorgestellt. So erhält der ownCloud Desktop Sync Client als erste Open-Source-Lösung weltweit ein nativ in Windows integriertes Virtual File System. Die vor kurzem veröffentlichte, neu entwickelte iOS-App erreicht mit der jetzt in einer Beta-Version erschienenen Version 1.1 „Feature Parity” zur Vorgänger-App. Sie unterstützt damit ab sofort alle zuvor darin enthaltenen Funktionen. Zusätzlich ist eine Vorschau auf eine Reihe von Verbesserungen wie einen Document Scanner, iOS Shortcuts oder die Integration in Mobile-Device-Management-Lösungen (MDM) als öffentliche Testflight-Beta verfügbar. Version 2.6 RC1 des Desktop-Client ist ab sofort auf Github, die Testflight-Beta der iOS-App unter diesem Apple-Link verfügbar.

Die ownCloud Conference steht in diesem Jahr verstärkt im Zeichen von Stabilität, Zuverlässigkeit und Produktivität. Während die komplette Neuentwicklung der Software-Architektur mit „Infinite Scale” bereits vor zwei Monaten angekündigt wurde, legen die Entwickler nun auch bei den Clients nach.

Virtual File System über Microsofts „Cloud Files API“

Die wichtigste Neuerung beim Desktop Sync Client liegt hierbei in der nativen Implementierung des Virtual File Systems (VFS) über die Microsoft „Cloud Files API“, über die auch das oneDrive-Feature „Files On Demand” angebunden ist. Das VFS zeigt den Benutzern sämtliche Dateien direkt im Windows File Explorer an, selbst wenn sie noch nicht heruntergeladen wurden. Wird eine Datei benötigt, kann sie mit nur einem Doppelklick herunterladen und direkt in der passenden Anwendung geöffnet werden.

ownCloud integriert damit als erstes Open-Source-Projekt weltweit die „Cloud Files API”, die  bisher nur von Microsofts oneDrive und Apples iCloud genutzt wurde.

Die Funktion wird in der Version 2.6.0 als Technology Preview veröffentlicht und ist ab den folgenden Versionen final verfügbar. Darüber hinaus ist für Apple-User für Q1/2020 eine native macOS Implementierung geplant, welche die File-Provider-Schnittstelle des im Herbst erscheinenden macOS 10.15 Catalina nutzt. Damit profitieren in naher Zukunft auch Mac-User von den Vorteilen der ownCloud VFS Funktionalität.

Zahlreiche neue Features für die iOS-App

Mobile Anwender können sich darüber hinaus über neue Entwicklungen bei der ownCloud-iOS-App freuen: Diese wurde im Juni dieses Jahres als komplette Neuentwicklung veröffentlicht. Nun haben die Entwickler nachgelegt und präsentieren im Rahmen der ownCloud Conference eine Testflight-Beta-Version 1.1, welche Feature Parity der neuen App zur alten App herstellt.

Durch die moderne Architektur der neuen App konnte das Entwicklerteam  schnell auf Neuerungen des kommenden iOS-13-Releases reagieren. So unterstützt die iOS-App künftig eine ganze Reihe von neuen Funktionen, die vor allem für Anwender wichtig sind, die in ihrem Geschäftsalltag produktiv mit dem iPad arbeiten.

Durch Integration des in iOS-nativen Document Scanners, der auf dem Framework VisionKit basiert, lassen sich Dokumente künftig bequem direkt aus der App heraus scannen und in ownCloud speichern und synchronisieren.

Nutzern der iOS-App steht künftig außerdem die Funktion „Kurzbefehle” zur Verfügung: Damit lassen sich häufig vorgenommene Aktionen oder Aufgaben einfach automatisieren. Beispiele dafür sind etwa die Speicherung der iPad-Zwischenablage als Datei in ownCloud oder die Konvertierung von in der ownCloud gespeicherten Markdown-Dokumenten in das PDF-Format.

Außerdem wird der in iOS 13 eingeführte „Dark Mode” unterstützt. Zusätzlich erlaubt die ownCloud-App die Darstellung der Benutzeroberfläche in zwei parallel angeordneten Fenstern auf dem iPad. Dies ist zum Beispiel dann hilfreich, wenn Dateien zwischen zwei ownCloud-Accounts via Drag and Drop ausgetauscht werden sollen.

Besonders hilfreich für Nutzer aus dem Business- und Enterprise-Umfeld ist die Fähigkeit zur Fernkonfiguration mit branchenüblichen Mobile-Device-Management-Lösungen nach dem AppConfig-Standard. Hiermit ist es möglich, dass Administratoren aus der Ferne bestimmte Konfigurationen der App auf zentral verwalteten Geräten von Mitarbeitern vornehmen können, was besonders in datenschutzkritischen und compliance-relevanten Prozessen von Nutzen ist.

Version 2.6 RC1 des Desktop-Client ist ab sofort auf Github, die Testflight-Beta der iOS-App unter diesem Apple-Link verfügbar.