Open Source ist überall, auch in der Weltraumforschung: Wie ESA Chief Digital Officer Bianca Hoersch im Vorwort der Studie schreibt, nutzt die moderne Raumfahrt Open Source Software für zuverlässige Systeme sowie schnellere Innovation und veröffentlicht gleichzeitig auch viele Open Source Komponenten. So verwendet die erfolgreiche Mars-Drohne Ingenuity Linux als Betriebssystem. Parallel dazu geben ESA und NASA auf GitHub wesentliche Software-Module als Open Source Software frei.

 

Open Source ist auch in der Schweiz verbreitet

Eine neue Umfrage zeigt, dass Open Source Software auch in der Schweiz sehr verbreitet ist: Von den 163 antwortenden CEOs, CIOs, CTOs und IT-Fachleuten gaben 97% an, dass sie in einem oder mehreren Bereichen Open Source Software einsetzen. Eindrücklich ist insbesondere das grosse Wachstum der so genannten «Vielnutzer» von Open Source Software auf 49%. Fast die Hälfte der Unternehmen und Behörden (Mitglieder von swissICT und der Schweizerischen Informatikkonferenz) geben an, dass sie in mehr als 14 der insgesamt 28 abgefragten Themen Open Source Software nutzen. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den 29% «Vielnutzern» im 2018 und den 21% im Jahr 2015.

 

Interoperabilität ist wichtigstes Argument

Als Hauptgrund für die Verwendung von Open Source Software werden «offene Standards» genannt. Gegenüber 2018 hat der Anteil von «sehr wichtig» nochmals um 5% auf 54% zugenommen. Dies zeigt, dass Interoperabilität wichtiger denn je ist, da monolithische IT-Systeme definitiv ausgedient haben. Heute werden von Business-Anwendungen offene Schnittstellen via Application Programming Interfaces (API) erwartet. Bei proprietärer Software sind frei zugängliche Schnittstellen weitgehend Glückssache – man ist der Willkür des jeweiligen Herstellers ausgeliefert, wieviel Zugang er zu seiner Applikation gewähren will. Bei Open Source hingegen gilt «Interoperability by Design».

Aber es gibt auch weiterhin Hindernisse beim Einsatz von Open Source Software: So wurde beispielsweise in den Umfrageresultaten bemängelt, dass bei vielen Open Source Projekten unklar sei, wie sie finanziert werden. Und neben den unklaren Geschäftsmodellen der Open Source Anbieter ist nach wie vor der Vendor Lock-in mit bestehenden proprietären Systemen einer der wichtigsten Hinderungsgründe bei der weiteren Verbreitung von Open Source Software.

Download der Studie: https://nextcloud.fdn-tools.inf.unibe.ch/index.php/s/8FK5c8CkwzZjdZd