Unter dem Motto „Trust matters – Digitale Souveränität in Zeiten der Künstlichen Intelligenz“ diskutierten die eingeladenen Panelisten und Teilnehmer ihre Ideen für eine transparente und zukunftsorientierte Digitalisierungsstrategie. So wurden in Keynotes sowie der anschließenden Paneldiskussion grundlegende Fragestellungen zu Verantwortlichkeiten, ethischen Maßstäben sowie zu Kontrollmöglichkeiten über Künstliche Intelligenz und die zugrundeliegenden Algorithmen kontrovers debattiert.

Peter H. Ganten, Vorstandsvorsitzender der OSB Alliance, wies zunächst darauf hin, dass Open Source Software schon heute ein prominenter und unverzichtbarer Erfolgsfaktor für den Industriesektor ist:

Peter H.Ganten

„Open Source ist ja die Grundlage dafür, dass die Unternehmen des Silicon Valleys ihre Geschäftsmodelle und die sie antreibenden Technologien so schnell, so agil, so flexibel und auch so selbstbestimmt entwickeln und vorantreiben konnten.“ Ganten zeigte sich überzeugt von den Chancen der Technologien, die mit Künstlicher Intelligenz und den zugrundeliegenden Algorithmen arbeiten, wies jedoch zugleich auch auf die Risiken im Umgang mit eben jenen hin: „Immer häufiger ist in Bezug auf Digitalisierung und künstliche Intelligenz von einem Dritten, von einem europäischen Weg die Rede. Bei diesem geht es um eine den Menschen dienende Digitalisierung, getreu dem Motto ‚Humans first, Technology second‘. Offenheit, Transparenz, Nachprüfbarkeit. Ich halte diesen Weg für genau richtig und genau danach arbeitet ja das Open Source Prinzip“.

Prof. Dr. René Peinl

Prof. Dr. René Peinl von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hof schloss sich diesen Überlegungen an. In seinem Kurzvortrag zum Maschinellen Lernen plädierte er für gute deutsche und europäische Lösungen, die auf Offenheit, Transparenz, Datenschutz und Sicherheit ausgelegt sein sollten.

 

Peter Schaar

Auch Peter Schaar, Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID) und Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit a.D. thematisierte in seinem Kurzvortrag, ob und wie wir Maschinen vertrauen können und wie die Verantwortung für algorithmenbasierte Entscheidungen zukünftig ausgestaltet werden sollte. Sein Fazit: „Es geht nicht darum, den Menschen und die Gesellschaft an die Technik anzupassen, sondern die Technik und ihre Einsatzbedingungen menschlich zu gestalten.“

Peter H. Ganten: „Wir haben ein anspruchsvolles und hochaktuelles Motto für diese Veranstaltung gewählt, das unser Publikum und unsere Mitglieder augenscheinlich sehr bewegt. Das zeigte sich an den vielen innovativen und spannenden Visionen und Ansätzen, die wir hier heute diskutiert haben. Dieser Diskurs muss nun in Unternehmen, Gesellschaft und Politik weitergeführt werden. Der zentrale Faktor „Offenheit“ wird dabei aus meiner Sicht eine zentrale Rolle spielen.“