Für die „Studie zum Vergleich der Sicherheit von Open Source Software und Proprietärer Software“ untersuchte Dr. Marc Ohm am Institut für Informatik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn die Fragestellung, wie die Sicherheit von Open Source und proprietärer Software bewertet und perspektivisch verbessert werden kann. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Open Source Software immer mehr an Bedeutung gewinnt und zudem proprietäre Software immer häufiger große Anteile von Open Source Code enthalten. Weil dadurch eine Trennung oder Unterscheidung der beiden Entwicklungsansätze nicht möglich ist, stellt die Studie Methoden vor, die für Open Source Software und proprietäre Software gleichermaßen gelten sollten.

Am 24. Mai hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf für das neue Onlinezugangsgesetz beschlossen, der im nächsten Schritt von Bundestag und Bundesrat abgestimmt werden muss, bevor er in Kraft tritt. In dem aktuellen Gesetzentwurf finden sich gute und wichtige Punkte zu Open Source Software und der Veröffentlichung von Standards. Allerdings ist der Entwurf noch nicht präzise genug, um die angestrebten Ziele auch tatsächlich zu erreichen, und muss daher an einigen Stellen noch nachgebessert werden. In ihrer Stellungnahme hat die OSB Alliance die wichtigsten Schwachpunkte und möglichen Schlupflöcher aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge formuliert.

Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Sovereign Cloud Stack (SCS) bietet nach knapp zwei Jahren Projektlaufzeit eine souveräne, vollintegrierte Open Source Cloud-Infrastruktur an, die in jeder Cloud-Umgebung produktiv eingesetzt werden kann. Mit dem Open Source Sovereign Cloud Stack (SCS) haben Anwender, Unternehmen und Institutionen die Möglichkeit, Cloud-Technologie digital souverän zu nutzen. Auf dem SCS Summit am 23. und 24. Mai 2023 in Berlin stellen die SCS-Community und SCS-Anwenderinnen und -Anwender die Ergebnisse der Projektarbeit und konkrete Anwendungsfälle vor.

Die Bundesregierung will laut Koalitionsvertrag digitale Souveränität stärken und dafür bei Softwarebeschaffung und Eigenentwicklungen in erster Linie auf Open Source Software setzen. Das ist aber zunächst nur eine Absichtserklärung. Bisher fehlen noch konkrete Ansätze, dieses Ziel innerhalb der laufenden Legislaturperiode umzusetzen. Ein von der Open Source Business Alliance in Auftrag gegebenes juristisches Gutachten macht jetzt spezifische Vorschläge, welche Hebel in Frage kommen und wie ein Vorrang von Open Source Software bei der Beschaffung rechtssicher gesetzlich verankert werden kann.

Cloud- und Container Plattform — standardisiert, entwickelt und betrieben von Vielen: Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Sovereign Cloud Stack (SCS) stellt einen wichtigen Beitrag Deutschlands zum gesamteuropäischen Vorhaben Gaia-X dar und vereint die Vorteile des Cloud Computing in einem einheitlichen, offenen Standard. SCS wird von einer aktiven Open-Source-Community weltweit unterstützt, entwickelt und betrieben. Gemeinsam geben wir Nutzern die Kontrolle über ihre Daten, indem wir Cloud-Betreibern durch einen freien, dezentralisierten und föderierten Cloud-Stack die Möglichkeit geben, echte digitale Souveränität zu schaffen und das Vertrauen in Cloud Computing zu fördern.

Einheitliche und insbesondere offene Standards sind essentiell für eine schnellere Verwaltungsdigitalisierung, um Interoperabilität zwischen Systemen zu gewährleisten. Sie tragen so auch entscheidend zur Wechselfähigkeit zwischen Anbietern bei. Die Frage der Standardisierung ist daher zentral für die Stärkung der digitalen Souveränität. Der DIN-Normenausschuss Informationstechnik und Anwendungen (NIA) hat deshalb das Projekt „Whitepaper zur Rolle der Normung bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung“ veröffentlicht.

Unser Open Source Day verbunden mit der Mitgliederversammlung ist immer das Highlight unseres Vereinsjahres. In diesem Jahr erlebten wir außer dem freudigem Wiedersehen der Vereinskolleginnen und -kollegen wieder spannende Vorträge und Diskussionen und wir haben unseren neuen Vorstand für die nächsten beiden Jahre gewählt. Das bestehende Team des geschäftsführenden Vorstandes wurde mit Timo Levi ergänzt. Der erweiterte Vorstand wurde mit Uwe Pressler, Torsten Frenzel, Michael Leibfried, Birgit Becker und Mario Behling verstärkt.

Aktuelle geopolitische Krisen zeigen deutlich, wie verwundbar wir als Staat, als Wirtschaft und als Gesellschaft sind, wenn wir uns in zu großen Abhängigkeiten befinden. Daher muss die Ablösung von heute in höchstem Maß vorhandenen digitalen Abhängigkeiten von einzelnen Technologieanbietern, insbesondere in der öffentlichen Verwaltung, jetzt mit höchster Priorität angegangen werden. Die wichtigen Vorhaben zur Stärkung der digitalen Souveränität müssen deshalb mit ausreichenden finanziellen Mitteln mit eigenen Haushaltstiteln im Bundeshaushalt 2023 verankert werden.

Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Sovereign Cloud Stack (SCS) erscheint am 21. September 2022 in der vierten Version R3.

Die in einem offenen Prozess von einer Gemeinschaft aus über 20 Unternehmen entwickelte Referenzimplementierung des Sovereign Cloud Stack bietet mit der neuesten Version neben der Aktualisierung der eingesetzten Open-Source-Komponenten unter anderem die Möglichkeit der netzwerkbasierten Festplattenverschlüsselung, eine verbesserte Testabdeckung sowie ein vereinfachtes Management von Kubernetes-Clustern.

Seit es Open Source Software gibt, wird sie von der Frage begleitet, wie die Sicherheit von Open Source im Vergleich zu proprietärer Software zu bewerten ist. Durch die fortschreitende Digitalisierung und die dabei zunehmende Durchdringung auch proprietärer Lösungen mit Open-Source-Komponenten gewinnt diese Frage an Gewicht.
Dabei gibt es kaum noch Closed-Source-Produkte, die ohne Open-Source-Komponenten auskommt.