Benutzer profitieren dank der Integration mit iOS von mehr Freiheiten bei der Verarbeitung ihrer Dateien und einem erweiterten Benutzererlebnis. Bildquelle: ownCloud GmbH

Benutzer profitieren dank der Integration mit iOS von mehr Freiheiten bei der Verarbeitung ihrer Dateien und einem erweiterten Benutzererlebnis.
Bildquelle: ownCloud GmbH

Die neue ownCloud-iOS-App erhält eine komplett überarbeitete Architektur, wesentliche Sicherheits-Verbesserungen und viele neue Funktionen. Benutzer profitieren dank der Integration mit iOS von mehr Freiheiten bei der Verarbeitung ihrer Dateien und einem erweiterten Benutzererlebnis. Außerdem sieht die App mehr Möglichkeiten zum Management von TLS-Zertifikaten vor. Zusätzlich präsentiert das Filesharing-Projekt ein neues SDK für iOS, das Sicherheit, Datenschutz und Performance in den Fokus rückt.
Als besonderes Highlight betonen die Entwickler die „File Provider Extension“. Diese ermöglicht Benutzern den Zugriff auf und die Arbeit mit ihren Dateien in Apples „Dateien“-Anwendung und vielen anderen Apps.
Insbesondere Tablet-User können sich auf eine Steigerung der Produktivität durch die Unterstützung von iPad-Multitasking-Funktionen wie Splitscreen oder Slide-Over freuen. Mit der geplanten Drag & Drop-Unterstützung können sie auch Dateien aus anderen Anwendungen in die ownCloud verschieben, indem sie diese direkt in die Anwendung ziehen. Durch die ähnliche Bedienbarkeit bringt ownCloud Tablet-Nutzer und Desktop-Nutzer näher zusammen.
Die neue App setzt konsequent auf Apples Auto-Layout und passt sich daher gut an verschiedene Sprachen und Bildschirmgrößen an. Die neue Themes-Unterstützung bringt darüber hinaus mehr Anpassungsfähigkeit auf das Endgerät. Möglich wird dies unter anderem durch Themeable Vector Graphics (TVG) – ein neues Format, das speziell für die neue App entwickelt wurde. Basierend auf SVG liefert es gestochen scharfe Bilder und unterstützt dynamische Farbwechsel.

Verbesserungen in der Hintergrundkonnektivität und geplante Offlinefähigkeiten werden den Benutzern außerdem eine bessere User Experience bei Downloads, Uploads und der Verwaltung von Dateien bieten, auch wenn keine Internetverbindung vorhanden ist.
ownCloud hat bereits ein offizielles Testflight-Programm gestartet, in dessen Rahmen interessierte Nutzer die App testen und den Entwicklern individuelles Feedback geben können. Alle Informationen über den Bezug der Betaversion und die Möglichkeit zur Teilnahme sind unter folgendem Link zu finden: https://owncloud.org/news/working-brand-new-ios-app-sdk/

 

Fortschritte bei der Sicherheit

Wenn potenzielle Sicherheitsprobleme auftreten – wie z.B. ein TLS-Zertifikat, das nicht validiert werden kann, oder ein Redirect während der Authentifizierung – informiert die App den Nutzer über diese Probleme. Dieser kann dann entscheiden, ob er der Verbindung dennoch vertrauen und an dieser Stelle fortfahren oder den Prozess abbrechen möchte.
Im Gegensatz zu den meisten anderen iOS-Applikationen bietet die neue ownCloud-App Nutzern eine detaillierte, aussagekräftige Zusammenfassung der TLS-Zertifikate, so dass die Authentizität zweifelsfrei festgestellt und eine fundierte Entscheidung darüber getroffen werden kann, ob die Zertifikate vertrauenswürdig sind.
Die Entscheidung, ein TLS-Zertifikat mit fehlgeschlagener Validierung zuzulassen, kann auch umgekehrt werden: Die Wahl wird in Verbindung mit einem Zeitstempel zur späteren Referenz gespeichert. Ein spezieller Abschnitt zur Zertifikatsverwaltung in den Einstellungen der neuen App ermöglicht es, frühere Entscheidungen zu überprüfen und bei Bedarf das Vertrauen wieder zu entziehen.
Neben diesen größeren Funktionen gibt es auch nennenswerte kleinere Ergänzungen: Die neue App unterstützt Passwortmanager wie 1Password, was die Umsetzung strengerer Restriktionen erleichtert. Die OAuth2-Authentifizierung verwendet nun SFAuthenticationSession nach RFC 8252 Best Practices.  Wenn Benutzer zu einer anderen App wechseln, erscheint die App im App-Switcher von iOS verschwommen. Und zu guter Letzt kann der Zugriff auf die App selbst mit einem Passwort oder biometrisch perTouch ID oder Face ID eingeschränkt werden.

 

Eine Basis für die Zukunft: Das neue SDK für iOS

 Die neue App basiert auf einem neuen, modernen Fundament: dem neuen ownCloud iOS SDK, das vollständig asynchron, hochmodular, erweiterbar und auf Sicherheit, Datenschutz und Performance ausgerichtet ist. Außerdem verspricht es eine deutlich erhöhte Benutzerfreundlichkeit.
Mit dem SDK wird es einfacher Projekte hinzuzufügen, da keine externen Abhängigkeiten bestehen. Um dies zu ermöglichen, hat ownCloud ein eigenes SSL/TLS-Zertifikatsmanagement, eine erweiterbare Infrastruktur für Authentifizierungsmethoden, eine SQLite-Bibliothek, MDM-Integration, XML-Parser und -Composer, Logging, Keychain und Reachability-Wrapper entwickelt.

Da die Anforderungen von Entwicklern sehr unterschiedlich ausfallen können, bietet das SDK beides: eine Low-Level-Schnittstelle für die direkte Kommunikation mit ownCloud-Servern – und eine High-Level-Schnittstelle, die die Implementierung von Clients erheblich vereinfacht. Automatisiertes Testing wird immer mehr zu einem wichtigen Instrument, um viele Probleme frühzeitig zu erkennen. Daher verwendet das SDK nicht nur normale Unit-Tests, sondern bietet auch eigene Mocking-APIs, die das Schreiben von Unit-Tests für Apps, die das SDK verwenden, erheblich erleichtern können.

Die Entwicklung der neuen iOS-App und des SDK erfolgt auf GitHub, wo die Benutzer direkt zu den Projekten beitragen können. Interessierte Nutzer, die das SDK in ihrer eigenen App verwenden möchten, sind eingeladen, sich direkt an ownCloud zu wenden. Das SDK ist unter der GPLv3 lizenziert, die Lizenz kann aber in Rücksprache mit ownCloud für individuelle Zwecke angepasst werden.