„Internet of Things”, „Big Data” und „Industrie 4.0” sind Entwicklungen die zeigen, wie epochal sich unsere Lebens- und Berufswelt ändert. Die Digitalisierung bringt eine Vielzahl an Chancen und Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Veränderungen haben enorme Konsequenzen für Bildungsprozesse in Schulen, Hochschulen sowie Aus- und Weiterbildungsinstitutionen. Neben der optimalen Vorbereitung von Jugendlichen auf die Arbeitswelt geht es auch um die Bekämpfung von Fachkräftemangel und die Ansprüche an digitale Bildungsprozesse der Schüler.

Die Kultusministerinnen und -minister der Länder haben daher eine gemeinsame Digitalisierungsstrategie auf den Weg gebracht und die Kultusministerkonferenz bis Ende 2016 mit der Ausarbeitung betraut. Lehrende und Lernende sollen auf das Leben in einer digitalisierten Welt besser vorbereitet werden, indem sie deren Chancen und Potenziale kompetent und kreativ nutzen. Zur Realisierung sind Vertreter des Bundes, der kommunalen Spitzenverbände sowie von zivilgesellschaftlichen und auch privatwirtschaftlichen Partnern eingeladen.

Chancengleichheit in der Bildung durch Open Source

„Die OSB Alliance begrüßt die Initiative, die Digitalisierung in der Bildung in einem überregionalen Rahmen voranzutreiben. Zum vorliegenden Entwurf fordern wir ergänzend, dass Open Source und Offene Standards eine zentrale Rolle bei der digitalen Bildung spielen müssen“, erklärt Tina Buhr, Sprecherin der Working Group Education bei der Open Source Business Alliance. Obwohl nur der Einsatz von Open Source Software die Freiheit und Offenheit der Bildung nachhaltig gewährleisten kann, wird der Einsatz von Open Source Software von der Kultusministerkonferenz bis dato nicht als maßgebliche Strategie verfolgt. Tina Buhr fordert im Namen der OSB Alliance: „Wir fordern den Einsatz von Open Source Software und die Unterstützung von Open Educational Resources (OER) sowohl für Schulen als auch für Hochschulen. Open Source und Offene Standards sollten der Vorzug vor proprietären Formaten gegeben werden, um die Chancengleichheit in der Bildung zu erhöhen.“

Bereits in den Schulen müssen hier schnellstmöglich Maßnahmen implementiert werden, damit nicht wertvolle Zeit verschenkt und die Medienkompetenzdifferenz zu europäischen Nachbarländern immer größer wird.

Mitarbeit von Unternehmen erforderlich

Unternehmen sind aufgerufen, bei der Digitalisierung der Bildung auch als Mediatoren, Sponsoren und Content-Lieferanten zu fungieren – nicht zur werblichen Kommunikation, sondern zur Identifikation und Förderung von jungen Talenten. Bereits heute existiert eine kleine Gruppe an Innovatoren in der Lehrkörper-, Schüler-, Studenten- und Elternschaft, die die Digitalisierung in der Bildung vorantreiben. Diese Promotoren sollten nach Ansicht der OSB Alliance ein prominentes Forum erhalten, in dem sie unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz ihre Aktivitäten als Best Practice vorstellen und sich untereinander und überregional vernetzen können und so den notwendigen Kulturwandel unterstützen.

„Insgesamt ist zu berücksichtigen, dass die Digitalisierung in der Bildung ein dynamisch fortschreitender Prozess ist, so dass auch die Weiterentwicklung von methodischen, fachlichen und überfachlichen Kompetenzerwartungen zu einer Daueraufgabe wird“, resümiert Tina Buhr.