Stuttgart, 26. April 2017 – Das Herz der industriellen Digitalisierung, Industrie 4.0 und Internet of Things schlägt jetzt gerade in Hannover auf der Weltleitmesse der Industrie. Im Mittelpunkt stehen nicht mehr nur Maschinen und Software für Fertigungsprozesse, sondern die umfassende Vernetzung aller industriellen Komponenten inklusive der Anwender.

Da in diesem Umfeld viele proprietäre und herstellerspezifische Maschinen- und IT-Komponenten sicher und zuverlässig miteinander kommunizieren müssen, steht Open Source Software als anpassbare, sichere und standardbasierte Lösung im Rampenlicht der diesjährigen Veranstaltung.

Das große Interesse an Open Source zeigt sich auf dem durchgehend sehr gut besuchten Open Source Forum, das in diesem Jahr erstmals, auch mit Mitgliedern der Open Source Business Alliance, auf der Hannover Messe etabliert wurde (Halle 8, Stand D28).

Messediskussion: Potenzial, Herausforderung und Gefahren der industriellen Vernetzung

Die Optimierung der Fertigung und einzelner Prozesse ist eines der wichtigsten Interessen von Ausstellern und Messebesuchern. Das Potenzial durch die Vernetzung aller Prozesse liegt etwa in einer schnelleren und besseren Fertigung, um im weltweiten Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Beispielsweise lassen sich in der Metallbearbeitung bisher solitär betriebene Systeme, wie Roboter oder CNC-Fertigung, direkt und ohne Ressourcen- beziehungsweise Zeitverluste über die zentrale IT im Unternehmen steuern. Dadurch entsteht eine durchgängige und optimierte Kette von der Planung und Konstruktion, über die Fertigung, bis hin zu Lager, Logistik und Vertrieb.

Die Herausforderung liegt in Interoperabilität dieser einzelnen Systeme, Werkzeuge und Maschinen. Um alle Komponenten IT-technisch miteinander zu vernetzen, sind einheitliche Schnittstellen, Standards und Software als Bindeglied nötig. Open Source Software bietet Offenheit, individuelle Anpassbarkeit sowie sämtliche Schnittstellen und Standards, um die Kommunikation zwischen Systemen unterschiedlicher Hersteller zu ermöglichen. Abweichungen von lesbarem Code und tatsächlichem Programm sind praktisch ausgeschlossen.

Bei allem Enthusiasmus für die industrielle Digitalisierung warnen viele Fachleute vor potenziellen Gefahren. Waren seither solitär betriebene Maschinen ohne Anbindung an das zentrale Firmennetz und das Internet faktisch unangreifbar, spielt bei der Umsetzung von Industrie 4.0 auch die Security eine wichtige Rollle. Stuxnet und viele andere weniger bekannte Angriffe von Cyber-Kriminellen haben gezeigt, dass die vernetzte Industrie anfällig gegen Angriffe sein kann und dass diese auch tatsächlich passieren. Auch hier bietet Open Source Software die bestmögliche Lösung. Mit Open Source Software ist es im Vergleich zu geschlossener Software viel einfacher möglich, Sicherheitsprobleme oder ferngesteuertes Fehlverhalten von Software zu entdecken und zu beheben, bevor ein Angriff und damit verbundener Schaden eintritt.

„Industrie 4.0 und IoT bergen nicht nur technologische Herausforderungen, die sich mit Open Source Software am besten lösen lassen. Die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 hat direkten Einfluss auf die deutsche Wirtschaftskraft und Politik. Wenn die Politik die Rahmenbedingungen für Open Source Unternehmen einfacher gestaltet, um ihre Innovationen gemeinsam mit der deutschen Industrie und allem voran dem deutschen Mittelstand auszubauen, wird die deutsche Industrie auch in Zukunft eine weltweit führende Rolle einnehmen“, erklärt Peter H. Ganten von der OSB Alliance.