Microsoft-CEO- Satya Nadella; Foto: Microsoft

Microsoft-CEO- Satya Nadella; Foto: Microsoft

Wenn man etwas an die große Glocke hängen will, gibt man eine Pressemitteilung heraus. Wenn die Nachricht sich nicht so hundertprozentig mit den Firmeninteressen deckt, bringt man sie in einem Blog-Beitrag unter. So funktioniert heute PR-Arbeit bei vielen großen Unternehmen, so funktioniert sie bei Microsoft.

Deshalb kam Jeffrey Snover, Technical Fellow der Microsoft Enterprise Cloud Group, zu einem umfangreichen Beitrag für den Microsoft-Azure-Blog. In dem breitete er aus, dass Powershell, ein Administrations-Tool auf Basis des .Net-Framework jetzt erstens in einem Alpha-Release auf Linux portiert wurde und zweitens Open Source ist. Außerdem ist die Operations Management Suite (OMS), ein Administrationswerkzeug für Azure, für Linux angepasst.

Snover stellt Powershell in eine Reihe mit der Linux-Portierung von SQL Server, dem Open-Sourcing von .Net, der Erweiterung von Windows 10 um Bash und der Mitarbeit in zahlreichen Open-Source-Projekten wie OpenSSH, FreeBDS, Mesos, Docker, Linux etc. Ob die Öffnung von Powershell nun wirklich so wichtig ist, ob die Nutzung mit irgendwelchen vertrackten Konditionen verbunden ist, wird sich noch zeigen.

Immerhin redet der Autor auch nicht von mehr als einem Schritt: „Today, we are taking the next step in our journey.“ Doch wohin der nächste gehen könnte, lässt Snover nicht erahnen. Er schreibt von der erhofften Reaktion der Community, auf die Entwicklung eines „Governance Model“. Er gibt zu: „We are in the beginning stages and in learning mode.“

Allerdings hat der Cloud-Spezialist von Microsoft doch noch zwei interessante Informationen zum Stand von Azure fallen lassen: „Nearly one in three VMs on Azure are Linux. Nearly 60 percent of third-party IaaS offers in the Azure Marketplace are open source software (OSS).“

Red Hats Manager Jens Ziemann hat den Vorgang so kommentiert: „Die wirklich wichtige Message ist damit eigentlich: Open. Has. Won.“ Mehr als diese drei Worte braucht es als Fazit nicht.

*Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in Kelheim.